Der Palast der Winde |
Nach einer kleinen Pause
gibt es mal wieder einen Bericht unserer Reise. Nachdem wir Agra
verlassen hatten sind wir – wie schon erwähnt – nach Jaipur
gefahren. Jaipur ist die Hauptstadt der Provinz Rajasthan und eine
große Stadt mit etwa 3 Millionen Einwohnern. Sie ist vor allem
bekannt als die „Rote Stadt“. Das liegt daran, dass in der
Innenstadt viele Häuser rot angemalt sind. Dies geht auf einen
wichtigen Staatsbesuch aus England im 19. Jahrhundert zurück. Da wurden die
Häuser rot angestrichen, denn rot ist die traditionelle Farbe der Gastfreundschaft.
Wir haben bewusst ein paar
Tage mehr in Jaipur eingeplant, denn es sollte dort viel zu sehen
geben. Leider stellte sich heraus, dass unser Programm bereits nach
zwei Tagen beendet war. Wir dachten nun, dass wir uns in Jaipur
langweilen würden, aber es kam dann doch ein wenig anders, als
erwartet.
Zum einen ging es uns
körperlich nicht so gut, denn wir hatten immer noch mit einer
Erkältung zu tun. Ja, ihr habt richtig gelesen: Erkältung. Indien
gehört nämlich zu diesem Ländern, die überall Klimaanlagen haben.
Wir buchen inzwischen keine Hotelzimmer mit Klimaanlage mehr. Das hat
den Vorteil, dass es zum einen preiswerter ist und zum anderen
gewöhnt man sich an die Hitze besser. Wir nutzten also die ruhigen
Tage uns ein wenig zu erholen. Zum Glück haben wir inzwischen alles
gut überstanden.
Hochzeiten überall
Der Bräutigam beim Umzug |
Zum anderen ergab sich sehr
spontan eine außergewöhnliche Gelegenheit: Wir wurden zu einer
indischen Hochzeit eingeladen. Der Manager des Hostels, in dem wir
wohnten, hat alle Gäste zu seiner Hochzeit eingeladen. Da konnten
wir natürlich schlecht „Nein“ sagen. Indische Hochzeiten sind
vollkommen anders als Deutsche. Der Bräutigam wird auf einem Pferd
und einer großen Gruppe von Leuten durch die Stadt geführt. Man
läuft zum Gelände, wo dann gefeiert wird. Die Braut wird auf einer
Sänfte ebenfalls dorthin getragen und kommt mit einem eigenen Umzug. Der ganze Tross
mit Bräutigam tanzt und feiert sich mit lauter Musik zum Ziel. Auch
Feuerwerk kommt gerne zum Einsatz. Das ganze erinnert eher an einen
Karnevalsumzug.
Auf dem Hochzeitsgelände
findet dann die eigentliche Zeremonie statt. Dort legen sich die
Braut und der Bräutigam gegenseitig Blumenkränze um den Hals. Es
gab viel zu Essen und zu trinken. Das Gelände war riesig und ich
schätze es waren etwa 500 Leute anwesend. Wahnsinn! Die ganze
Veranstaltung muss ein Vermögen gekostet haben und ging bis tief in
die Nacht. Wir sind gegen 0.00 Uhr zurück ins Hotel gefahren. Ich
hatte das Glück das Brautpaar am nächsten Morgen gegen 10.00 Uhr im
Hotel anzutreffen und ihnen persönlich alles Gute für die Zukunft
zu wünschen. Die beiden trugen immer noch die traditionelle
Hochzeitskleidung und hatten noch nicht geschlafen. Alle wichtigen
Leute wollten sich die halbe Nacht mit ihnen fotografieren lassen.
Das Brautpaar mit Eltern |
Wir haben in Indien noch mehr Hochzeiten gesehen, aber natürlich waren wir nicht persönlich dabei. Für uns war es ein tolles
Erlebnis, was wir verpasst hätten, wenn wir früher gefahren wären.
Manchmal meint das Schicksal es eben gut mit einem.
Sightseeing
Natürlich haben wir auch
einiges in Jaipur gesehen. Zum einen gibt es da das Wahrzeichen von
Jaipur, den Palast der Winde. Leider ist er vor allem auf Fotos
beeindruckend. Man sieht ihm an, dass die Zeit an ihm genagt hat.
Dann waren wir im sog. City Palace, der heute tatsächlich noch von
der Familie des Maharadschas bewohnt wird, den man aber besichtigen
kann. Eine zum Teil eindrucksvolle muslimische Architektur.
Der Spiegelpalast |
Definitiv das Highlight in
Jaipur war aber der Amber Palace. Eine gigantische Festungsanlage
etwa 11 Kilometer nördlich von Jaipur. Hier kann man sich von einem
Elefanten hoch zum Palast tragen lassen. Das haben wir allerdings
nicht gemacht, da die Elefanten an dem Tag nicht da waren. Auch ein
Elefant braucht schließlich mal einen freien Tag. Daher sind wir zu
Fuß hoch, was aber auch nicht weiter schwierig war. Herzstück des
Amber Palace, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, ist der
Spiegelpalast. Ein kleiner Pavillon, der von innen reich mit Spiegeln
gespickt ist. Da der Spiegelpalast von innen gerade restauriert wird,
konnten wir zumindest teilweise sehen, wie toll dieser Palast mal
ausgesehen haben muss.
Innenansicht Spiegelpalast |
Mit einem Nachtzug sind wir
dann am 26.4. abends weiter nach Jodhpur gefahren. Jodhpur ist die
„Blaue Stadt“ und hat vor allem ein unübersehbares Highlight.
Dazu aber mehr im nächsten Eintrag.
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