Golden-Gate-Bridg |
„If you're going to San
Francisco, be sure to wear some flowers in your hair!“ heißt es in
dem berühmten Lied von Scott McKenzie über die Weltstadt San Francisco. Wir hatten zwar keine Blumen im Haar, haben diese
außergewöhnliche Stadt aber dennoch genossen. Allerdings wurde es
uns nicht ganz leicht gemacht.
Improvisierte Unterkünfte
Mit den Unterkünften hatten
wir in San Francisco ein wenig Pech. Abgesehen davon, dass San
Francisco ohnehin sehr teuer ist, war auch so ziemlich alles
ausgebucht. Das wiederum lag daran, dass in den USA noch Sommerferien
waren, wir an einem Wochenende in San Francisco ankamen und dann auch
noch der America's Cup genau zu dieser Zeit dort statt fand. Ein
Hotelzimmer unter $100 pro Nacht war praktisch nicht zu bekommen.
Zudem hatten wir dann auch noch Pech mit einem
Couchsurfing-Gastgeber, der uns mitten in der Nacht versetzt hat. Wir
standen praktisch kurz nach Mitternacht ohne Unterkunft da. Zum Glück
hatten wir in den Wochen zuvor die nächtliche Bequemlichkeit des
Autos zu schätzen gelernt. Wir sind also zu einem etwas außerhalb
gelegenen Rastplatz an einer Autobahn gefahren und haben dort
übernachtet.
Dann hatten wir ein neues
Problem: Wir mussten unser Auto am nächsten Tag abgeben. Zum Glück
mussten wir dies am Flughafen tun. Flughäfen sind aus Sicht von
Backpackern das absolute Paradies: Dort gibt es kostenlose und meist
sehr saubere Toiletten, es ist warm bzw. klimatisiert, es gibt in der
Regel kostenloses Internet und es ist ein sehr sicherer Ort. Wir
hatten uns dazu entschlossen noch ein weiteres Auto zu mieten, um
damit dann von San Francisco nach Los Angeles zu fahren. Leider
hatten wir ein kleines Kreditkartenproblem und konnten etwa einen Tag
lang nicht an unser Geld gekommen (und somit auch nicht an einen
Mietwagen). Somit haben wir zwei Nächste unfreiwillig am Flughafen
San Francisco verbracht. Nicht die beste Unterkunft, aber wir haben
für Geld schon schlechter gewohnt. Die beiden darauf folgenden
Nächte haben wir dann wieder im Auto verbracht, konnten uns aber
immerhin in Ruhe San Francisco anschauen.
Verdammt kalt
Cable Car |
Jeder – und ich meine
wirklich JEDER – den ich kenne und der schon einmal in San
Francisco war meinte zu mir: „San Francisco ist aber etwas kühler
als Los Angeles.“ Das ist glatt gelogen! San Francisco ist nicht
„etwas kühler“, San Francisco ist schweinekalt. Während wir in
Los Angeles bei fast 40 Grad geschwitzt haben, waren wir in San
Francisco froh, wenn die Temperaturen zweistellige Werte erreichten.
In einer Nacht hatten wir mal 7 Grad. Im AUGUST!
Wer nun denkt „Aber dafür
hattet ihr dann doch bestimmt strahlenden Sonnenschein!“ dem sei
gesagt, dass die Einwohner der Stadt San Francisco auch gerne „City
of Fog“ („Stadt des Nebels“) nennen. Neblig und kalt. Toll.
Aber wie das mit dem Wetter
im Küstenbereich nun einmal so ist: es ändert sich regelmäßig und
vor allem sehr schnell. Was eben noch neblig war, kann kurz darauf
schon wieder sonnig sein und umgekehrt.
Insgesamt eine
fantastische Stadt
Blick über die Stadt |
Wenn man sich aber erst mal
mit dem Wetter dort arrangiert hat, stellt man sehr schnell fest,
dass San Francisco eine wunderschöne Stadt ist. Alte Häuser,
niedliche Gassen und eine sehr interessante Mischung an Menschen aus
aller Welt machen San Francisco zu einem besonderen Erlebnis. Die
berühmteste aller Sehenswürdigkeiten der Stadt ist natürlich die
Golden-Gate-Bridge. Wir hatten das seltene Glück die Brücke im
strahlenden Sonnenschein zu erleben. Keine drei Stunden später war
sie allerdings komplett im Nebel verschwunden.
Die zweite berühmte
Sehenswürdigkeit sind die Cable Cars. Wir haben darauf verzichtet
mit einer zu fahren. Es war einfach zu voll. Aber angeschaut haben
wir sie uns.
Die dritte große Hauptattraktion San Franciscos ist die
Gefängnisinsel Alcatraz, auf der sich heute ein Museum befindet. Es
gibt zwar einen vergleichsweise günstigen Fährservice zur Insel und
das Museum selber ist kostenlos, aber die Fähre muss man – aus
gutem Grund – vorher buchen. Wir hätten vier Tage auf den nächsten
freien Fährplatz warten müssen. Das wollten wir nicht und somit
hatten wir auch hier ein wenig Pech.
Wer sich noch ein paar weitere Infos zu dieser tollen Stadt holen möchte, dem empfehle ich diesen Text zu lesen. Er stammt von einer bekannten berliner Bloggerin und Texterin, die unter ihrem Pseudonym Ada Blitzkrieg auf witzige, ironische und zu großen Teilen auch entlarvende Weise die Welt kommentiert. Sie war interessanterweise kurz nach uns in San Francisco (und ist es glaube ich zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen auch noch). Text und Bilder sind somit sehr aktuell. Spannend sind vor allem ihre Ausführungen zur Sicht der Deutschen auf die USA.
Fazit
Gefängnisinsel Alcatraz |
Auch wenn vieles, was ich geschrieben habe, sehr negativ klingt, hat uns San Francisco wirklich sehr gut
gefallen. Eine Stadt, von der wir sagen können, dass sich ein Besuch
auf jeden Fall lohnt. Wir wollen auf jeden Fall wieder hin! Wir
nehmen beim nächsten mal aber einen Schal mit. Ganz sicher.
Übrigens:
Scott McKenzie ist exakt
zwei Tage, bevor wir San Francisco erreichten, nach langer Krankheit
gestorben.
Misel und ich haben IMMER gesagt, dass es dort schweinekalt ist. Aber es gibt ja in der Hafengegend an jeder Ecke nicht nur die berühmten I <3 SF T-Shirts, sondern auch Pullover. :D
AntwortenLöschenNach dem Nebel kann man fast die Uhr stellen, mittags verzieht er sich für ein paar Stunden. ;)
Aber vor allem mit den ganzen Hippieliedern im Hinterkopf ist das schwer zu glauben, dass es dort so kalt und nebelig ist...
Wir lieben diese Stadt trotzdem. :D
Ein Kreditkartenproblem hatten wir übrigens kurz nach SF damals auch - zum Glück aber versetzt! So kam ich noch an mein Geld und als meine Karte für zwei Tage nicht ging, funktionierte Stefans wieder. War irgendwie durch den Monatswechsel (Juli-August) bedingt, keine Ahnung...