Unsere Zeit an der Ostküste
der USA war die bisher erlebnisreichste unserer Weltreise. Nicht nur,
dass wir tolle Städte besucht haben, nein wir haben auch einige
historische Ereignisse miterlebt – manche sogar deutlich dichter
als uns lieb war.
Neben dem historischen
Wirbelsturm Sandy und der Wiederwahl von Präsident Obama, hatten wir
auch noch das Glück mit Halloween und Thanksgiving zwei wichtige
US-Amerikanische Feste mitzuerleben. Wann hat man schon einmal die
Möglichkeit direkt mittendrin zu sein in den „Nachrichten aus
aller Welt“?
Neue Freunde
Da wir in den USA viel
privat übernachtet haben, haben wir auch viele tolle Menschen kennen
gelernt und wir haben einen sehr guten Einblick bekommen, wie die
US-Amerikaner so leben. Natürlich sieht man als Außenstehender
immer nur einen Ausschnitt, aber ich denke unser Ausschnitt ist
deutlich größer als der „normaler“ Reisender.
Etwas auf die Nerven gingen
uns die zum Teil sehr konservativen Gesetze in den USA, die zudem in
jeder Stadt auch noch irgendwie anders sind. Vor allem in den großen
Städten mögen selbst viele Einwohner diese Gesetze nicht.
Die Puritaner regieren
Alkohol erst ab 21,
Sexszenen im Kino werden geschnitten und in einigen Regionen ist es
sogar verboten eine Bar zu eröffnen. Warum gibt es diese Gesetze
eigentlich? Die Antwort ist so einfach wie überraschend: die
Europäer sind schuld. In Europa wurden viele kleine religiöse
Splittergruppen wie die Puritaner oder die Quäker
verfolgt. Sie flohen in die USA, wo ihnen ein neues Leben in Freiheit
und ohne Verfolgung garantiert wurde. Dort ließen sie sich nieder,
gründeten eigene Bundesstaaten und konnten ihre Vorstellung eines
erfüllten Lebens leben. Das Problem: Diese Gruppierungen haben sich
kaum weiter entwickelt. Einige von ihnen leben immer noch nach den
gleichen Grundsätzen und Vorstellungen und da sie in einigen Bereichen die Mehrheit stellen, gibt es diese
teilweise völlig dämlichen Gesetze und Vorschriften.
All diese sehr konservativen
Leute gehören verschiedenen evangelikalen Gruppen an. Deshalb gilt
die evangelische Kirche in den USA auch als deutlich konservativer
als die katholische. Das kann man sich in Europa, wo die katholische
Kirche praktisch der Inbegriff des Konservativen ist, kaum
vorstellen.
Freiheit
Freiheit ist immer wieder
der zentrale Begriff in den USA. Alles muss frei sein, die
Wirtschaft, die Religion, die Meinungsfreiheit. Staatliche
Regulierung in irgendeiner Form – zum Beispiel in Form einer
Krankenversicherung – wird als „sozialistisch“ abgelehnt. Auf
der anderen Seite schränken die religiösen Gruppierungen die
Freiheit des Einzelnen ein, indem sie Verbote erlassen. Ihre Freiheit
ist es Gesetze zu erlassen, meine Freiheit ist es, in einen anderen
Bundesstaat zu ziehen, wenn ich die Gesetze nicht mag. Sie schränken
meine Freiheit ein, um ihre auszuleben. Seien wir ehrlich: 100%ige
Freiheit gibt es nicht.
Auf der anderen Seite hat
jeder US-Amerikaner die Freiheit sich und seine Familie mit der Waffe
zu beschützen. Eine Diskussion, die angesichts des Massakers aneiner Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut wieder
aufflammt. Ich bin gespannt, wessen Freiheit nun eingeschränkt wird.
Die der Kinder in Grundschulen in Form von mehr Bewachung und
Kontrolle oder die Freiheit der Menschen eine Waffe zu besitzen. Es
bleibt spannend.
Tolle Städte und viele
Sehenswürdigkeiten
Sieht man mal von den
teilweise sehr widersprüchlichen Gedanken der US-Amerikaner ab,
findet man ein tolles und sehr abwechslungsreiches Land vor. Wir
jedenfalls hatten unseren Spaß und konnten uns einen guten Einblick
verschaffen. Die USA sind mit ihren sensationellen Bauten und ihrem
Hang zum gigantischen immer eine Reise wert.
Zum Abschluss gibt es wie immer noch die Highlightgalerie. Viel Spaß!
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