Das Spiel Pirates! |
Als ich jung war (eine Zeit, die heute in Geschichtsbüchern als "90erJahre" bezeichnet wird) habe ich gerne und viel Computerspiele gespielt. Eines meiner Lieblingsspiele war Pirates! Heute ein Klassiker. Man schlüpfte dabei in die Rolle eines Piraten und konnte in der Karibik nach Herzenslust rauben und brandschatzen. Neben Schiffen konnte man auch Städte angreifen und ausrauben. Eine Stadt, die es sich aufgrund ihres Reichtums besonders lohnte zu erobern war Campeche. Da ich diese Stadt vor dem Rechner in unzähligen Schlachten dem Erdboden gleich gemacht hatte, war ich gespannt, wie die Stadt, deren Altstadt heute ein UNESCO Weltkulturerbe ist, denn tatsächlich aussieht.
Alte
Kolonialstadt
Die Kathedrale von Campeche |
Campeche
ist eine typische Kolonialstadt. In der historischen Altstadt gibt es
einen zentralen Platz mit einer riesigen Kathedrale und mehreren
imposanten Gebäuden. Das tolle an der Stadt ist aber, dass die
Straßen sehr sauber und gepflegt wirken. Die Häuser werden abends
sehr eindrucksvoll von vielen in den Boden eingelassenen Lichtern
angestrahlt. Wirklich sehr hübsch. Allerdings wirkt die Altstadt
tagsüber auch ein wenig verlassen, da man kaum Menschen auf der
Straße sieht. Gewohnt haben wir übrigens im „Hostal Pirata“ -
also im Piratenhostel. In der Innenstadt gelegen und mit einigem
Piraten-Equipment ausgestattet.
Insgesamt
ist Campeche auf jeden Fall eine Reise wert, aber länger als zwei
Tage sollte man dort nicht verbringen. Die Altstadt ist zwar
schön, aber auch in einem Tag abgelaufen. Die moderne Stadt außen
herum ist eher hässlich. Campeche liegt zwar am Meer, hat aber
leider keinen Strand, was den Tourismus doch stark eindämmt. Wer
aber ein bisschen „Kolonialluft“ schnuppern möchte, der sollte der Stadt
auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Straßenzug in Campeche bei Nacht |
Mérida
Kathedrale von Mérida |
Von
Campeche aus ist es nur eine etwa vierstündige Fahrt nach Mérida,
der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán. Sie ist ebenfalls eine
alte Kolonialstadt, aber durch ihre Größe dann doch völlig anders
als Campeche. Mérida ist bezogen auf die Einwohner mehr als dreimal
so groß wie Campeche. Die historische Innenstadt in Mérida ist –
anders als in Campeche – auch tatsächlich Wohn- und
Einkaufsbereich für die Einwohner. Dementsprechend sind die Straßen
und Häuser leider auch deutlich abgenutzter und nicht so gepflegt
wie in Campeche.
Wir
hatten das Glück in Mérida zwei Tage privat bei Einheimischen unter
kommen zu können. Daniela stammt aus einer Stadt südlich von Mexico
City und Mauricio kommt aus Venezuela. Es hat Spaß gemacht mit den
beiden ein wenig zu quatschen und einen kleinen Einblick in den
Alltag von Mexikanern zu erhalten. Da die beiden allerdings ein wenig
außerhalb von Mérida wohnen, sind wir nach zwei Tagen in ein Hostel
in der Innenstadt gezogen, um diese besser erkunden zu
können. Das spannendste war in dieser Zeit allerdings das Wetter. Es
hat zum Teil sintflutartig geregnet und die Straßen komplett
überschwemmt. Etwas ähnliches haben wir in dieser Form noch nicht
erlebt.
Kleine Pfütze in Mérida |
Mérida
und Campeche sind auf jeden Fall einen Besuch wert, allerdings
jeweils nur zwei bis drei Tage. Von Mérida aus haben wir auch einen
Tagesausflug nach Uxmal gemacht. Aber dazu folgt demnächst ein
eigener Blogeintrag.
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