Das Washington Monument |
Die nächste Station nach
Chicago war die Hauptstadt der USA, Washington D.C. Nach längerer
Überlegung und ein paar Preisvergleichen haben wir uns für eine
Zugfahrt entschieden. Zug fahren in den USA ist nur auf wenigen
Strecken zwischen großen Städten möglich. Es ist sehr bequem, aber
auch auch sehr teuer und vor allem sehr langsam. Gemütliche 23
Stunden haben wir für die knapp 1200 km lange Strecke benötigt. Wer
es schnell haben will in den USA, der fliegt.
Die Hauptstadt
Man merkt relativ schnell,
dass man sich in der Hauptstadt des Landes befindet, denn in
bestimmten Regionen sind besonders viele Sicherheitskräfte
unterwegs, die auch allesamt einen eher unentspannten Eindruck
machen.
Das Kapitol |
Herzstück dieser
ungewöhnlichen Stadt ist eindeutig die „National Mall“. Anders
als man annehmen könnte, handelt es sich dabei keineswegs um ein
Einkaufszentrum indem viele US-amerikanische Flaggen verkauft werden,
sondern um eine Parkanlage. In und an dieser Parkanlage befinden sich
viele berühmte Gebäude und Memorials. Die bekanntesten Gebäude
dürften das Kapitol, das weiße Haus und das Lincoln Memorial sein.
In der Mitte befindet sich das Washington Monument, das zu Ehren des
ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington,
errichtet wurde.
Außerdem befinden sich um
die National Mall herum zahlreiche Museen, wie das Air- andSpace-Museum, das Museum für Amerikanische Geschichte oder das
Nationalarchiv, was so bedeutende Dokumente wie die
Unabhängigkeitserklärung oder die Verfassung der VereinigtenStaaten beinhaltet. Alle diese Museen sind übrigens kostenlos, was
ich sehr bemerkenswert und nachahmenswert finde.
Crashkurs in
US-amerikanischer Geschichte
Das Lincoln Memorial |
Wir haben uns wirklich alles
gegeben. All die Memorials, seien sie aus dem 1., 2. oder
irgendwelchen anderen Kriegen. Auch die Memorials zu wichtigen
Persönlichkeiten der US-amerikanischen Geschichte wie Lincoln, FranklinD. Roosevelt oder Martin Luther King, jr. Es gibt wahrlich eine Menge
zu sehen und es ist wirklich interessant all diese Orte, die ja oft
in politischen Filmen der USA gezeigt werden, mal direkt besuchen zu
können.
Man versteht auch die
Denkweise der US-Amerikaner zumindest ein bisschen besser. Allerdings
begreift man auch, dass ihre Denkweise ausschließlich mit der
Gründung der USA anfängt. Man findet nur sehr wenig über die
Ureinwohner des amerikanischen Kontinents. Die Indianer (hier gerne
„native americans“ genannt) spielen eine nur sehr untergeordnete
Rolle. Selbst im National Museum of the American Indian (amerikanische
Indianer) wird kaum etwas darüber berichtet, wie die Indianer
systematisch vertrieben und getötet wurden. Man findet eigentlich
nur Informationen darüber, wie die Ureinwohner heute noch leben.
Sehr schade.
Ebenfalls nur sehr marginal
angeschnitten wird die Sklaverei in den USA. Die Verschleppung der
Afrikaner wird zwar nicht verschwiegen aber eine systematische
Aufarbeitung der Vergangenheit sieht anders aus. Immerhin hat man dem
Friedensnobelpreisträger Martin Luther King ein Memorial gewidmet.
Er ist der einzige Schwarze, dem bisher diese seltene Ehre zu Teil
wurde.
Abseits der Innenstadt mit
seinen Verwaltungsgebäuden ist Washington eine ganz normale Stadt.
Ganz nett, aber nicht außergewöhnlich.
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