Kirche von Oscar Niemeyer |
Ursprünglich wollten wir
Weihnachten und Silvester in Rio de Janeiro verbringen. Wir wussten
allerdings nicht, dass gerade Rio an Silvester wirklich schweineteuer
ist. Also beschlossen wir nach Weihnachten Rio zu verlassen und
weiter zu reisen. Unser Ziel war die Stadt Belo Horizonte. Diese
liegt im Inland und hat den Vorteil weniger touristisch und somit
auch an Silvester nicht so teuer zu sein. Weniger touristisch heißt
allerdings auch, dass weniger preiswerte Unterkünfte zur Verfügung
stehen. Wir hatten das Glück in einem kleinen privat geführten
Gasthaus unter zu kommen. Die Bewertungen im Internet bemängelten
zwar, dass der Besitzer kein Englisch spricht, aber es war ein gutes
Angebot und wir dachten, dass wir das schon irgendwie hin bekommen
würden. Dort angekommen stellten wir sehr schnell fest, dass der
Besitzer zwar kein Englisch, aber ganz hervorragend Deutsch spricht.
Seine Eltern sind nämlich irgendwann von Deutschland nach Brasilien
ausgewandert. Er selbst ist bereits in Brasilien geboren. Es war
schon sehr lustig, dass man irgendwo mitten in Brasilien auf einen
Deutschstämmigen trifft, der Deutsch mit einem fränkischen Dialekt
spricht. Wir haben die Zeit in der sehr komfortablen Unterkunft bei
unserem Gastgeber, der auf den traditionellen portugiesischen Namen
„Berthold“ hörte, genossen.
Silvester in Belo
Horizonte
Belo Horizonte ist die
Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais und hat über drei
Millionen Einwohner – also wahrlich keine Kleinstadt. Allerdings
ist in der Stadt schlicht und ergreifend nichts los. Trotz ihrer
Größe wirkt sie wie eine Provinzstadt. Es gibt ein paar
Kolonialbauten und einen ganz hübschen Stadtpark. Das war es auch
schon.
Von Berthold haben wir dann
erfahren, dass es in einem Außenbezirk namens Pampulha jedes Jahr
eine große Silvesterfeier gibt. Wir sind dort also mit dem Bus hin
gefahren und landeten an einem wirklich schönen See. Dort befanden
sich auch ein paar außergewöhnliche Bauten des brasilianischen
Architekten Oscar Niemeyer, der vor allem mit seinen Bauten für die
brasilianische Hauptstadt Brasilia internationale Bekanntheit
erlangte.
Unser Feuerwerk |
Als es dann langsam dunkel
wurde strömten immer mehr Einheimische zum See und suchten sich ein
nettes Fleckchen zum Sitzen und warteten auf das Feuerwerk. Pünktlich
um Mitternacht ging das Spektakel los. Etwa 15 Minuten wurde uns ein
tolles Feuerwerk geboten. Unter dem Jubel und Gekreische der
Brasilianer wurden immer tollere Raketen abgefeuert. Die Brasilianer
waren total aus dem Häuschen. Wir waren ein wenig überrascht, denn
in Deutschland geht ja eher ein Raunen durch die Menge. Die Reaktion
der Brasilianer glich eher dem Jubel, wenn die eigene Mannschaft im
Fußball ein Tor erzielt hat. Allerdings muss man wissen, dass es in
Brasilien scheinbar verboten ist, selbst zu knallen. Wir haben
nirgendwo gesehen, dass man Feuerwerkskörper kaufen könnte und es
wurden privat offensichtlich keine Böller oder Raketen abgefeuert.
Wir jedenfalls hatten vier
ruhige Tage in Belo Horizonte und sind dann am 2. Januar weiter
gereist – nach Ouro Preto.
Ouro Preto
Ouro Preto liegt nur etwa
100 km südwestlich von Belo Horizonte und ist eine sehr touristische
Kleinstadt. Hier wurde zu Zeiten der portugiesischen Kolonialherren
Gold abgebaut und verarbeitet. Noch heute gibt es unzählige Läden,
in denen man Schmuck und Edelsteine kaufen kann. Berühmt wurde die
Stadt aber vor allem durch die vielen brasilianischen Barockbauten,
die in dieser Häufung einmalig sind auf der Welt. Allein die
Innenstadt hat acht (!) große
Kirchen. Verrückt. Da die Stadt aber recht klein ist, sind wir
lediglich eine Nacht geblieben und am nächsten Tag dann in Richtung
Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens aufgebrochen. Zum Schluss ein
paar Highlightbilder aus Ouro Preto. Viel Spaß.
malerisch gelegen |
tolle Gebäude |
Das alte Observatorium |
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