Rada Tilly |
Nachdem wir Trelew verlassen
hatten ging die Fahrt weiter mit dem Bus nach Comodoro Rivadavia.
Dort angekommen nahmen wir einen regionalen Bus nach Rada Tilly –
dem südlichsten Badeort der Welt. Eine Familie hatte uns dort
eingeladen ein paar Tage bei ihnen zu verbringen. Andrea und Eugenio
waren absolut perfekte Gastgeber. Da neben den drei Kindern
(Francisco, Valentina und Isabella) auch ihre drei Hunde durch das
Haus tobten war dort wirklich immer was los. Außerdem waren mit
Mirian und Bruno aus Spanien bzw. Portugal noch zwei weitere
Couchsurfer zur gleichen Zeit anwesend. Vor allem das abendliche
gemeinsame Essen war in einer tollen Atmosphäre und natürlich war
das Essen immer super! Andrea ist eine tolle Köchin.
Internet verbindet
Interessant ist übrigens
die Geschichte, wie Eugenio zu Couchsurfing gekommen ist. Jedes Jahr
am 5. Januar hat er sich einen ganzen Tag Zeit genommen nach seinem
verschollenen Cousin zu suchen. Dieser war viele Jahre zuvor nach Europa
ausgewandert, und keiner wusste, wo er war. Jedes Jahr suchte Eugenio
also im Internet nach Spuren seines Cousins. Manchmal fand er einen
Hinweis, tätigte ein paar Telefonate, um fest zu stellen, dass sein
Cousin schon wieder woanders ist. Im Jahr 2008 dann plötzlich fand
er seinen Cousin über den Umweg Google auf Couchsurfing. Da man
allerdings Leute über Couchsurfing nur dann kontaktieren kann, wenn
man selbst dort angemeldet ist, hat er sich angemeldet. Sein Cousin
wohnte in der Nähe von München und hat sich einen Namen als
Couchsurfing-Gastgeber gemacht. Nach ein paar Emails folgte ein
Telefonat und später trafen die beiden sich in Deutschland. Aus
Dankbarkeit über dieses tolle Erlebnis ist Eugenio selber zum
Gastgeber geworden und hat nun Leute aus der ganzen Welt zu Gast.
Manchmal ist das Internet eben doch eine verdammt tolle Erfindung!
Rada Tilly
windige Wüste in Rada Tilly |
Rada Tilly ist insgesamt
kein sehr spannender Ort, aber er ist ganz niedlich. Er besteht im
wesentlichen aus Einfamilienhäusern besser verdienender Argentinier.
Tagsüber haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Wir sind durch
den kleinen Ort gelaufen, haben Eis gegessen und natürlich
auch den Strand besucht. Zum Schwimmen gehen war uns das Wasser dann
aber doch ein wenig zu kalt. Das Wetter in Rada Tilly ist sehr
ungewöhnlich. Es handelt sich um eine Wüste direkt am Meer in der
ständig ein starker Wind weht. Dadurch wird viel Staub aufgewirbelt,
was manchmal etwas unangenehm war. Gleichzeitig kann es aber auch
ordentlich heiß werden bzw. die Sonne brennt sehr stark, so dass wir
uns einen Sonnenbrand geholt haben – trotz eincremens.
Die einzige echte
Sehenswürdigkeit in Rada Tilly ist die Halbinsel Punta Marqués mit einem
Aussichtspunkt auf einem nahe gelegenen Berg, von dem aus man
Seelöwen und verschiedene Vögel sehen kann. Gleichzeitig hat man
einen tollen Ausblick auf die Stadt Rada Tilly.
Rio Gallegos
Rosa Kirche mit s/w-Pfarrhaus in Rio Gallegos |
Die nächste Etappe war die
Stadt Rio Gallegos ganz im Süden des argentinischen Festlandes.
Diese Stadt lag dann als erste Stadt seit Puerto Madryn wieder
stärker auf der touristisch befahrenen Route. Allerdings nicht, weil
sie so hübsch ist oder weil sie eine tolle Sehenswürdigkeit hat,
sondern weil sie eine Art Verkehrsknotenpunkt ist. Von hier aus gehen
die Busse nach Feuerland und nach El Calafate, einem sehr
touristischen Ort in den Bergen mit einem sehr sehenswerten
Nationalpark.
Auch hier wurden wir zum
privaten Übernachten eingeladen und blieben zwei Tage bei Florencia
und ihrer Mutter. Wir konnten unser Spanisch üben und hoffentlich auch ein
bisschen verbessern.
Rio Gallegos hat ansonsten
wenig zu bieten. Es ist eine Hafenstadt mit guten
Einkaufsmöglichkeiten. Man merkte auch schon, dass wir uns langsam
den kälteren Regionen auf der Südhalbkugel nähern. Nach zwei Tagen
stiegen wir in den Bus nach Ushuaia, der südlichsten Stadt
Argentiniens. Es sollte eine abenteuerliche Fahrt werden, aber davon
beim nächsten mal mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen