Montag, 18. Februar 2013

Der Weg nach Feuerland – Teil 2


Rada Tilly
Nachdem wir Trelew verlassen hatten ging die Fahrt weiter mit dem Bus nach Comodoro Rivadavia. Dort angekommen nahmen wir einen regionalen Bus nach Rada Tilly – dem südlichsten Badeort der Welt. Eine Familie hatte uns dort eingeladen ein paar Tage bei ihnen zu verbringen. Andrea und Eugenio waren absolut perfekte Gastgeber. Da neben den drei Kindern (Francisco, Valentina und Isabella) auch ihre drei Hunde durch das Haus tobten war dort wirklich immer was los. Außerdem waren mit Mirian und Bruno aus Spanien bzw. Portugal noch zwei weitere Couchsurfer zur gleichen Zeit anwesend. Vor allem das abendliche gemeinsame Essen war in einer tollen Atmosphäre und natürlich war das Essen immer super! Andrea ist eine tolle Köchin.


Internet verbindet



Interessant ist übrigens die Geschichte, wie Eugenio zu Couchsurfing gekommen ist. Jedes Jahr am 5. Januar hat er sich einen ganzen Tag Zeit genommen nach seinem verschollenen Cousin zu suchen. Dieser war viele Jahre zuvor nach Europa ausgewandert, und keiner wusste, wo er war. Jedes Jahr suchte Eugenio also im Internet nach Spuren seines Cousins. Manchmal fand er einen Hinweis, tätigte ein paar Telefonate, um fest zu stellen, dass sein Cousin schon wieder woanders ist. Im Jahr 2008 dann plötzlich fand er seinen Cousin über den Umweg Google auf Couchsurfing. Da man allerdings Leute über Couchsurfing nur dann kontaktieren kann, wenn man selbst dort angemeldet ist, hat er sich angemeldet. Sein Cousin wohnte in der Nähe von München und hat sich einen Namen als Couchsurfing-Gastgeber gemacht. Nach ein paar Emails folgte ein Telefonat und später trafen die beiden sich in Deutschland. Aus Dankbarkeit über dieses tolle Erlebnis ist Eugenio selber zum Gastgeber geworden und hat nun Leute aus der ganzen Welt zu Gast. Manchmal ist das Internet eben doch eine verdammt tolle Erfindung!



Rada Tilly



windige Wüste in Rada Tilly
Rada Tilly ist insgesamt kein sehr spannender Ort, aber er ist ganz niedlich. Er besteht im wesentlichen aus Einfamilienhäusern besser verdienender Argentinier. 
Tagsüber haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Wir sind durch den kleinen Ort gelaufen, haben Eis gegessen und natürlich auch den Strand besucht. Zum Schwimmen gehen war uns das Wasser dann aber doch ein wenig zu kalt. Das Wetter in Rada Tilly ist sehr ungewöhnlich. Es handelt sich um eine Wüste direkt am Meer in der ständig ein starker Wind weht. Dadurch wird viel Staub aufgewirbelt, was manchmal etwas unangenehm war. Gleichzeitig kann es aber auch ordentlich heiß werden bzw. die Sonne brennt sehr stark, so dass wir uns einen Sonnenbrand geholt haben – trotz eincremens.

Die einzige echte Sehenswürdigkeit in Rada Tilly ist die Halbinsel Punta Marqués mit einem Aussichtspunkt auf einem nahe gelegenen Berg, von dem aus man Seelöwen und verschiedene Vögel sehen kann. Gleichzeitig hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt Rada Tilly.



Rio Gallegos



Rosa Kirche mit s/w-Pfarrhaus in Rio Gallegos
Die nächste Etappe war die Stadt Rio Gallegos ganz im Süden des argentinischen Festlandes. Diese Stadt lag dann als erste Stadt seit Puerto Madryn wieder stärker auf der touristisch befahrenen Route. Allerdings nicht, weil sie so hübsch ist oder weil sie eine tolle Sehenswürdigkeit hat, sondern weil sie eine Art Verkehrsknotenpunkt ist. Von hier aus gehen die Busse nach Feuerland und nach El Calafate, einem sehr touristischen Ort in den Bergen mit einem sehr sehenswerten Nationalpark.

Auch hier wurden wir zum privaten Übernachten eingeladen und blieben zwei Tage bei Florencia und ihrer Mutter. Wir konnten unser Spanisch üben und hoffentlich auch ein bisschen verbessern.

Rio Gallegos hat ansonsten wenig zu bieten. Es ist eine Hafenstadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Man merkte auch schon, dass wir uns langsam den kälteren Regionen auf der Südhalbkugel nähern. Nach zwei Tagen stiegen wir in den Bus nach Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens. Es sollte eine abenteuerliche Fahrt werden, aber davon beim nächsten mal mehr.


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