Montag, 12. Dezember 2011

Schweden 2010 - Teil 1

Dies wird ein mehrteiliger Bericht unserer Schwedenreise im August 2010. Der Text ist wurde im Prinzip während der Reise geschrieben und ist daher in der Gegenwartsform. 



Die Route
Unsere Plan besteht darin, eine Rundreise durch Schweden zu machen: Durch Dänemark hindurch nach Malmö, an der Südostküste hoch und über Gotland nach Stockholm, zwischen den großen Seen zurück nach Göteborg und von dort aus mit der Fähre nach Kiel. Dieser Teil der Strecke ist über 1800 km lang, zusammen mit der Strecke, die wir in Deutschland zurücklegen müssen, kommen wir auf etwa 3200 km Gesamtstrecke. Unser Zeitrahmen beträgt 14 Tage.
Die Route durch Schweden

Die Ausrüstung
Wir haben nur das Nötigste mitgenommen – subjektiv gesprochen. Das Auto, ein gemieteter VW Touran, ist rappelvoll. Teilweise vorhandene, teilweise frisch gekaufte und teilweise geliehene Campingausrüstung füllt den Kofferraum, wir könnten monatelang unter den verschiedensten Bedingungen überleben. Die Krönung aber sind unsere beiden Zelte: mein kleines Zelt von Fjällräven, das schnell aufzubauen ist und Regen, Kälte und Sturm trotzen kann, und unser neues, geräumiges Wohnzelt von Eureka. Es ist eher für warmes Wetter ausgelegt. Wir lernen es lieben.

Von Weinheim nach Puttgarden
Der erste Teil der Reise führt uns von zu Hause einmal quer durch die Republik nach Puttgarden auf Fehmarn. Von hier aus werden wir eine Fähre nach Dänemark nehmen. In Nähe des Fährhafens liegt ein kleiner Campingplatz, auf dem wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben.
Das Portcenter: ein schwimmendes Kaufhaus

Bei unserem Spaziergang über die Hafenmauer von Puttgarden werden wir von einem Schauer in das Portcenter getrieben. Das ist Einkaufszentrum auf einem Boot. Ja, es schwimmt. Man darf sich das jetzt aber nicht zu niedlich vorstellen: die Grundfläche ist riesig, und über den vier Einkaufsebenen befinden sich noch zwei Administrationsdecks. Es ist ganz klar ausschließlich für dänische Besucher ausgelegt, die mit der Fähre zum Einkaufen nach Deutschland übersetzen. Auf dem großflächigen Parkplatz vor dem Center gibt es auch eine Reihe von Reisebusparkplätzen. Wir fliehen in den Regen.

Campingabende

Das Bild vom Campingleben ist romantisch: es kommen Lagerfeuer, nette Menschen und interessante Geschichten darin vor. Wie enttäuscht sind wir festzustellen, dass die überwiegende Zahl der Campingplatz-Besucher aus Dauergästen besteht. Wohnwagen umgeben von Gartenzwergen, Ledersofas und Kühlschränken in einem untermauerten Vorzelt und festverbaute Zäune an der Grenze zum Nachbarplatz erinnern eher an biedere Kleingartensiedlungen als an freie Natur. Aber auch Wohnwagen, die tatsächlich zum Reisen genutzt werden, tragen nicht zur Romantik bei: sie sind mit Satellitenschüsseln und Fernsehern ausgestattet, und zum Abend hin sind die Plätze wie ausgestorben, abgesehen vom bläulichen Flackern aus den Fenstern.
Campingromantik
Aber ein paar gesellige Abende sind uns dann doch vergönnt. Besonders hervorzuheben ist der Abend auf Fehmarn, wo ein amerikanisches Ehepaar alle Zeltbewohner versammelt. So kommt es, dass zwei Amerikaner, ein Australier, eine Russin und drei Deutsche kurz vor Dänemark Geschichten aus ihrem Leben erzählen. Es gibt Wein und Kekse auf einer Campingdecke mit ein paar Kerzen. Eine laue Sommernacht, die lange dauern soll. Ein toller Abend!

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