Samstag, 19. Mai 2012

Indien – Ein Fazit

Der "indische" Berliner Bär
Es ist nicht einfach ein Land zu beschreiben, was so dermaßen anders ist als alles, was wir kennen. In Indien herrschen einfach vollkommen andere Regeln und Vorstellungen als in den meisten anderen Ländern. Fragt man andere Indien-Reisende, was sie denken, ist die Antwort in den meisten Fällen auch sehr unterschiedlich. Das Problem ist einfach, dass man sich nicht so recht entscheiden kann, was eigentlich überwiegt: das Positive oder das Negative? Hier der Versuch eines Fazits.

Negatives:
  • Die Hygiene in dem Land ist ein massives Problem. Als Reisender muss man auf alles mögliche aufpassen, allem voran auf das Wasser. Wasser sollte man ausschließlich aus gekauften und versiegelten Flaschen trinken. Auch zum Zähneputzen nur gekauftes Trinkwasser verwenden.
  • Keine Chance hat man bei der Kontrolle des Essens. Man weiß einfach nicht, unter welchen hygienischen Bedingungen das Essen selbst in besseren Restaurants gekocht wird. Frisches Gemüse/Obst ist zumindest in den ersten ein bis zwei Wochen absolut tabu. Das wird nämlich oftmals mit dem Leitungswasser frisch gehalten.
  • Das Problem der Hygiene ist leider auch nicht nur auf die zum Teil sehr ärmlichen Verhältnisse in Indien zurück zu führen. Es liegt zum Teil in der Kultur der Inder. So wird beispielsweise der Kot von Kühen mit bloßen Händen angefasst und zu Fladen geformt, mit denen geheizt wird. Die Inder nutzen bekanntermaßen kein Toilettenpapier für ihr „großes Geschäft“ sondern Wasser und die linke Hand. Zwar wird nur mit der rechten Hand das Essen zum Mund geführt, aber natürlich auch mit der linken angefasst.
  • Die Hygiene und Sauberkeit betrifft auch die öffentliche Landschaft. Müll liegt auf offener Straße herum, öffentliche Mülleimer gibt es kaum. Der Müll wird regelmäßig irgendwo gesammelt und dann in den Morgenstunden verbrannt. Das stinkt ordentlich.
  • Die Inder sind laut. Lauter als man es sich in Deutschland vorstellen kann. Vor allem die Straßen sind extrem. Es wird gehupt, was das Zeug hält.
  • Als Ausländer mit „weißer Haut“ ist man dort potentiell ein reicher Mensch und wirklich JEDER will einem irgendwas verkaufen, irgendwo hinfahren oder sonst wie helfen. Das ist extrem anstrengend. Bleibt man nur kurz stehen, um sich um zuschauen, kommt jemand und fragt, wohin man gehen will, ob man was kaufen möchte usw. Also gemütlich eine Straße irgendwo lang schlendern, wie wir Europäer das gerne tun, ist da praktisch kaum möglich. Wir haben zwar im laufe der Zeit gelernt, wie man die ganzen Leute schnell los wird, aber so richtig Spaß machte es dennoch nicht.


Positives:
  • Indien hat einige absolute Highlights, die man im Leben einmal gesehen haben sollte: das Taj Mahal und der Goldene Tempel sind die vermutlich berühmtesten „must haves“, aber es gibt noch viel mehr. Wir waren im Norden und Westen. Dieser Bereich wurde vor allem durch die mächtigen muslimischen Herrscher geprägt. Der Süden hat ganz andere tolle Dinge zu bieten, die wir leider aus Zeitgründen nicht besuchen konnten.
  • Die Inder sind ein sehr entspanntes und fröhliches Volk. Man müsste glauben, so wie die Menschen da Auto fahren und hupen, dass die Inder extrem aggressiv sind. Sind sie aber nicht. Das Hupen ist nämlich – anders als im hektischen Deutschland – kein Ausdruck von „Lasst mich durch, ich hab's eilig!“ sondern lediglich eine Information für andere Verkehrsteilnehmer, dass hier jemand ist. Wer nicht hupt, wird nicht bemerkt.
  • Indien ist bunt! Und das meine ich sehr positiv. Die Kleidung – vor allem die von Frauen - ist sehr farbenfroh. In Deutschland würde man es vermutlich als kitschig empfinden, aber zu Indien passt das irgendwie.
  • Indien hat ein Lächeln für jeden! Strahlende und lachende Gesichter sieht man oft in Indien. So viele gut gelaunte Menschen ist man von Deutschland nicht gewöhnt.

Indien ist – so viel steht fest – ein faszinierendes Land. Es ist schön und erschreckend zugleich. Unser Lieblingsland wird es definitiv nicht, aber eine Rückkehr ist absolut nicht ausgeschlossen!


Übrigens:
Die Berliner Bären in New Delhi
In New Delhi gibt es im Zentrum gerade eine Ausstellung der Berliner Bären. Jedes Land hat dabei seinen eigenen Bär. Sehr lustig, dass diese Wanderausstellung gerade dann in New Delhi ist, wenn wir auch da sind.

Aktuell genießen wir die Vorzüge von Thailand. Dazu aber in den nächsten Tagen mehr und viele Bilder!

1 Kommentar:

  1. DEAR Author,
    Thank you for your visit to India(to North and the west)and appreciate both your negative and positive comments. While i would not like to comment on them since they are YOUR views, only on two small things, i would like to inform you since you are unaware of them which are a part of culture of India.
    You mentioned “the feces of cows will be touched with bare hands and formed patties, which is heated.”
    Let me explain you that feces of cow are called cow-dung which is anti bacterial, anti –insecticides. Touching with bare hands so far for centuries or time immemorial has not posed any health problems to any Indian human being!!! You may be surprised to note that it is used to sweep the rough floor of the poor man’s hut so that no insects nor any worms enters their poor house.
    Indians from the early stages live in harmony with nature. They don’t cut the trees for fuel unless compelled. So the cow dung is sun dried and used as fuel for their kitchen.
    Next you pointed out “The Indians are known to use no toilet paper for her "big business" but water and your left hand”.
    Let me tell you that any cleaning can be done only in two ways—either wash with water or by burning with fire. Since no one can use fire, Indians use water. Do you think using toilet paper for such a “big business “ cleans “that” area 100% unlike water? Added to that westerners use right hand with which they touch all food items and all things in the world.!! You touch your own feces with your right hand and still say that you are cleaner than Indians in this case????
    Your comment “”Although it is performed only with the right hand the food to his mouth, but also touched with the left.”” Let me clarify you as below:
    Indians eat only with RIGHT HAND. Touching food with left is a kind of a sin. However when making preparations some times both hands are necessary ( even westerns also use both hands!!) but they wash the left hand before touching the ingredients. But they NEVE EAT food with left hand (unless the person has no right hand!).
    Hope I have clarified sufficiently. In case you need more information feel free to contact me at citybell2@yahoo.com.
    Regards,
    Suru

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