Dienstag, 8. Januar 2013

Belo Horizonte und Ouro Preto


Kirche von Oscar Niemeyer
Ursprünglich wollten wir Weihnachten und Silvester in Rio de Janeiro verbringen. Wir wussten allerdings nicht, dass gerade Rio an Silvester wirklich schweineteuer ist. Also beschlossen wir nach Weihnachten Rio zu verlassen und weiter zu reisen. Unser Ziel war die Stadt Belo Horizonte. Diese liegt im Inland und hat den Vorteil weniger touristisch und somit auch an Silvester nicht so teuer zu sein. Weniger touristisch heißt allerdings auch, dass weniger preiswerte Unterkünfte zur Verfügung stehen. Wir hatten das Glück in einem kleinen privat geführten Gasthaus unter zu kommen. Die Bewertungen im Internet bemängelten zwar, dass der Besitzer kein Englisch spricht, aber es war ein gutes Angebot und wir dachten, dass wir das schon irgendwie hin bekommen würden. Dort angekommen stellten wir sehr schnell fest, dass der Besitzer zwar kein Englisch, aber ganz hervorragend Deutsch spricht. Seine Eltern sind nämlich irgendwann von Deutschland nach Brasilien ausgewandert. Er selbst ist bereits in Brasilien geboren. Es war schon sehr lustig, dass man irgendwo mitten in Brasilien auf einen Deutschstämmigen trifft, der Deutsch mit einem fränkischen Dialekt spricht. Wir haben die Zeit in der sehr komfortablen Unterkunft bei unserem Gastgeber, der auf den traditionellen portugiesischen Namen „Berthold“ hörte, genossen.

Silvester in Belo Horizonte

Belo Horizonte ist die Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais und hat über drei Millionen Einwohner – also wahrlich keine Kleinstadt. Allerdings ist in der Stadt schlicht und ergreifend nichts los. Trotz ihrer Größe wirkt sie wie eine Provinzstadt. Es gibt ein paar Kolonialbauten und einen ganz hübschen Stadtpark. Das war es auch schon.
Von Berthold haben wir dann erfahren, dass es in einem Außenbezirk namens Pampulha jedes Jahr eine große Silvesterfeier gibt. Wir sind dort also mit dem Bus hin gefahren und landeten an einem wirklich schönen See. Dort befanden sich auch ein paar außergewöhnliche Bauten des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer, der vor allem mit seinen Bauten für die brasilianische Hauptstadt Brasilia internationale Bekanntheit erlangte.
Unser Feuerwerk
Als es dann langsam dunkel wurde strömten immer mehr Einheimische zum See und suchten sich ein nettes Fleckchen zum Sitzen und warteten auf das Feuerwerk. Pünktlich um Mitternacht ging das Spektakel los. Etwa 15 Minuten wurde uns ein tolles Feuerwerk geboten. Unter dem Jubel und Gekreische der Brasilianer wurden immer tollere Raketen abgefeuert. Die Brasilianer waren total aus dem Häuschen. Wir waren ein wenig überrascht, denn in Deutschland geht ja eher ein Raunen durch die Menge. Die Reaktion der Brasilianer glich eher dem Jubel, wenn die eigene Mannschaft im Fußball ein Tor erzielt hat. Allerdings muss man wissen, dass es in Brasilien scheinbar verboten ist, selbst zu knallen. Wir haben nirgendwo gesehen, dass man Feuerwerkskörper kaufen könnte und es wurden privat offensichtlich keine Böller oder Raketen abgefeuert.
Wir jedenfalls hatten vier ruhige Tage in Belo Horizonte und sind dann am 2. Januar weiter gereist – nach Ouro Preto.

Ouro Preto

Ouro Preto liegt nur etwa 100 km südwestlich von Belo Horizonte und ist eine sehr touristische Kleinstadt. Hier wurde zu Zeiten der portugiesischen Kolonialherren Gold abgebaut und verarbeitet. Noch heute gibt es unzählige Läden, in denen man Schmuck und Edelsteine kaufen kann. Berühmt wurde die Stadt aber vor allem durch die vielen brasilianischen Barockbauten, die in dieser Häufung einmalig sind auf der Welt. Allein die Innenstadt hat acht (!) große Kirchen. Verrückt. Da die Stadt aber recht klein ist, sind wir lediglich eine Nacht geblieben und am nächsten Tag dann in Richtung Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens aufgebrochen. Zum Schluss ein paar Highlightbilder aus Ouro Preto. Viel Spaß.

malerisch gelegen

tolle Gebäude




Das alte Observatorium

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